StartMeldung"Völkermord an Sinti und Roma braucht seinen Platz in der europäischen Geschichte"

„Völkermord an Sinti und Roma braucht seinen Platz in der europäischen Geschichte“

In vielen Mitgliedstaaten werden Sinti und Roma noch immer diskriminiert beim Zugang zu Wohnraum, Gesundheitsschutz, Arbeit und Bildung. Auch im geschichtlichen Gedächtnis werden sie vernachlässigt. Deshalb fordern die Sozialdemokraten am Mittwochnachmittag in der Plenardebatte im EU-Parlament einen Europäischen Gedenktag für den Roma-Völkermord während des Zweiten Weltkriegs.

Birgit Sippel: „Die Mitgliedstaaten müssen endlich anerkennen, wie viel Leid den Roma während des Zweiten Weltkrieges angetan wurde. 500.000 Roma fanden nur aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit den Tod. Eigentlich sollten wir gar nicht mehr darüber sprechen müssen, dass wir einen Roma-Gedenktag brauchen. Das sollte selbstverständlich sein.“

Vertreter von Sinti und Roma fordern schon lange einen solchen Gedenktag zum so genannten ‚Porajmos‘ zu Deutsch ‚Verschlingen‘. In manchen Mitgliedstaaten starben während des Zweiten Weltkrieges bis zu 80 Prozent der Roma-Bevölkerung. Allein in Ausschwitz-Birkenau vergasten die Nazis 23.000 Roma.

Birgit Sippel: „Es wird Zeit, dass auch Gesamteuropa einen Schritt nach vorn geht und dem polnischen Vorbild folgt- Dort hat man bereits 2011 den 2. August als offiziellen Gedenktag für den Roma-Genozid anerkannt.“

Voraussichtlich Mitte April wird das Plenum des Europäischen Parlaments eine Entschließung dazu verabschieden.

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