Mein Mandat

Seit 2009 bin ich als SPD-Abgeordnete für Südwestfalen im Europäischen Parlament tätig. Wie alle SPD-Abgeordneten im Europäischen Parlament bin ich Mitglied der S&D-Fraktion, der Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialisten & Demokraten.

Seit meiner Wahl zur SPD-Europaabgeordneten bin ich als Vollmitglied im Ausschuss für Bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres (LIBE) tätig – einem der wichtigsten gesetzgebenden Ausschüsse des Europäischen Parlaments. Dort habe ich von Beginn an europäische Gesetzgebung im Bereich des Datenschutzes und der Grundrechte, des Strafrechts und Opferschutzes sowie Migration und Asyl aktiv mitgestaltet. Seit den Europawahlen 2014 bin ich zudem Koordinatorin/Sprecherin der S&D-Fraktion im LIBE-Ausschuss.

Darüber hinaus bin ich derzeit Verhandlungsführerin (sogenannte Berichterstatterin/Rapporteurin) des EU-Parlaments für ein geplantes EU-Paket über Herausgabe- und Sicherungsanordnungen elektronischer Beweismittel im Strafrecht (e-evidence) sowie für einen Verordnungsentwurf zum Schutz der Privatsphäre in der elektronischen Kommunikation (ePrivacy).

Des Weiteren bin ich Vollmitglied im Sonderausschuss für Künstliche Intelligenz (AIDA), der im Sommer 2020 eingesetzt wurde.

Schließlich bin ich mitwirkungsberechtigtes Mitglied des Europäischen Parlaments im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union des Deutschen Bundestags, gehöre dem Arbeitskreis Europa der NRWSPD an, bin Mitglied des Präsidiums der NRWSPD und Vertreterin der NRWSPD in der Europapolitischen Kommission des Parteivorstands sowie beratendes Mitglied im Unterbezirksvorstand SPD Kreis Soest.

Mein Werdegang

Geboren wurde ich am 29. Januar 1960 in Bochum, seit 1996 wohne ich im Hochsauerlandkreis in der schönen Stadt Arnsberg, in meinem heutigen Wahlkreis in Südwestfalen. Für Politik und gesellschaftliche Veränderungen habe ich mich schon sehr früh interessiert und engagierte mich deshalb im Jugendverband SJD – Die Falken. Mit Beginn meiner Berufstätigkeit trat ich der IG Metall bei und war dort in der Ortsverwaltung sowie als Betriebsrätin aktiv. In der SPD habe ich zunächst Eindrücke auf den unterschiedlichen politischen Ebenen gesammelt, bevor ich selber in mehreren Gremien Verantwortung übernommen habe. Nach ersten Erfahrungen als sachkundige Bürgerin im Kreistag wurde ich später Ratsmitglied der Stadt Arnsberg. Hier war ich Mitglied im Sozialausschuss und im Planungsausschuss. Später übernahm ich den Vorsitz im Ausschuss Wirtschaft und Beschäftigung.
Vor meiner Tätigkeit als Abgeordnete im Europäischen Parlament machte ich eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin und habe in der Verwaltung eines Metallbetriebs gearbeitet. Danach war ich Leiterin des Regionalbüros eines Europaabgeordneten.

Was wissen Menschen über den Alltag von Abgeordneten, was können sie wissen? Hin und wieder steht etwas in der Zeitung oder es gibt einen Beitrag in den Sozialen Medien oder im Radio; im Fernsehen sieht man Abgeordnete mal im Interview, mal im Plenarsaal. Da dieser oft auch ziemlich leer erscheint entsteht schnell der falsche Eindruck, Europaabgeordnete hätten wenig zu tun. Das stimmt nicht! Was also tun Abgeordnete den ganzen Tag?

Unser „Arbeitsrhythmus“ im Europäischen Parlament

Sitzungswochen in Brüssel

Wir haben in der Regel pro Monat drei Sitzungswochen in Brüssel und eine Plenarwoche in Straßburg. In den Brüsseler Sitzungswochen heißt es für mich: Montagmorgen geht es es aus Südwestfalen los Richtung Brüssel, Rückreise nach Südwestfalen am Donnerstagnachmittag oder -abend.

Und wie sieht ein Arbeitstag in Brüssel dann aus? Sofern kein Arbeitsfrühstück um 08.00 Uhr ansteht, bin ich um 08.30 Uhr im Büro. Offizielle Sitzungen wie Ausschuss oder Fraktion beginnen um 09.00 Uhr und enden um 12.30 Uhr. In der Mittagspause lese ich Mails, bespreche mich mit meinem Team oder lese Vorlagen für die kommenden Sitzungen. Meist nutze ich die Mittagszeit aber für Treffen mit Kolleg*innen aus der deutschen SPD-Gruppe oder Fraktionsmitgliedern aus der sozialdemokratischen S&D-Fraktion aus anderen Ländern. Aber auch Treffen mit Vertreter*innen der EU-Kommission oder dem Rat, Vertreter*innen nationaler Politik oder Botschafter*innen sowie mit Interessenvertreter*innen von Unternehmen, Gewerkschaften, Kirchen und Vereinen finden in dieser Zeit statt. Hinzu kommen Gespräche mit den vielen Besuchergruppen mit Unterstützung des Besucherdienstes des Hauses. Von 15.00 Uhr bis 18.30 Uhr stehen weitere offizielle Sitzungen an, aber auch weitere parallele Termine. Danach nochmal kurz ins Büro und anschließend häufig weitere Veranstaltungen wie Diskussionsveranstaltungen in den Landesvertretungen der Bundesländer oder bei anderen Verbänden.

Als besonders spannend empfinde ich bei meiner Arbeit den täglichen Austausch in einem internationalen Umfeld, das ständige Bemühen um gemeinsame Lösungen – bei zum Teil sehr unterschiedlichen Ausgangsbedingungen in den Mitgliedstaaten und unterschiedlichen gesellschaftlichen und politischen Traditionen.

Bild: European Union 2017

Plenarwochen in Straßburg

Die Plenartagungen in Straßburg verlaufen ähnlich – Montagmorgen Fahrt nach Straßburg, Donnerstagnachmittag Rückreise nach Südwestfalen – allerdings dauern die Tage länger: Fraktionssitzungen bis 21.00 Uhr, Sitzungen des Plenums teils bis 23.00 Uhr.

Viele sind da überrascht, dass der Plenarsaal oft so leer aussieht. Voll ist der Saal natürlich bei Abstimmungen, die von Dienstag bis Donnerstag immer zwischen 12.00 Uhr und 14.00 Uhr stattfinden. Wenn morgens und nachmittags bzw. abends jedoch themenspezifische Debatten geführt werden, sind häufig nur die inhaltlich zuständigen Kolleg*innen aus den verschiedenen Ausschüssen anwesend. Parallel nehmen die übrigen Abgeordneten in dieser Zeit weitere Gesprächstermine, Sitzungen etc. wahr. Dazu gehören, neben vielen anderen, auch die Besuchergruppen, für die ich mir immer gerne Zeit nehme.

Bild: European Union 2019

Grüne Wochen

Neben den Sitzungs- und Plenarwochen in Brüssel und Straßburg gibt es hin und wieder auch sogenannte „grüne Wochen“, in denen die Abgeordneten entweder an Delegationsreisen teilnehmen oder Termine vor Ort in ihren Heimatregionen wahrnehmen können: in Schulen und Betrieben, bei Gewerkschaften und Partei, Sozialverbänden, Vereinen u.v.m.

Gerade diese „grünen Wochen“, aber auch die Wochenend-Termine in Südwestfalen ermöglichen erst die Verknüpfung meiner parlamentarischen Arbeit mit den besonderen Stärken, aber auch den Herausforderungen meiner Region Südwestfalen. Die zahlreichen Veranstaltungen und Gespräche vor Ort ermöglichen es mir nicht nur, über Entwicklungen in der EU und meine Arbeit zu berichten, sondern auch mitzunehmen, welche Themen Ihnen/Euch vor Ort besonders auf dem Herzen liegen: soziale Sicherheit und gerechte Steuern, gesellschaftlicher Zusammenhalt und außenpolitische Entwicklungen, Sicherheit, Frieden und Demokratie, aber auch europäische Förderprogramme.