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„Wir verneigen uns vor diesen mutigen Frauen“

EU-Parlament verleiht Sacharow-Preis an Kämpferinnen für Menschenrechte im Iran

Das Europäische Parlament wird den Sacharow-Menschenrechtspreis am morgigen Dienstag, 12. Dezember 2023, um 11.30 Uhr, im Plenum in Straßburg an Vertreterinnen der Bewegung ‚Frau, Leben, Freiheit‘ im Iran verleihen. Die S&D hatte die Frauenrechtsbewegung für den Preis nominiert.

Udo Bullmann, Vorsitzender des Unterausschusses für Menschenrechte im EU-Parlament:
„Die Vergabe des Sacharow-Preises an Jina Mahsa Amini und die ‚Woman, Life, Freedom‘-Bewegung im Iran bedeutet die Würdigung tausender mutiger Menschen, insbesondere Frauen im Iran, die sich gegen das brutale Regime und dessen blutige Unterdrückung stellen. Ihnen gebührt unser größter Respekt und meine herzliche Gratulation! Der Tod von Jina Mahsa Amini vor über einem Jahr löste monatelange, landesweite, von Frauen angeführte Proteste aus, die zur Zielscheibe des Regimes und Auslöser weiterer Unterdrückung wurden.

Die Finalist*innen für den Sacharow-Preis verdienen unsere große Anerkennung, denn ihr unermüdlicher Einsatz für Menschenrechte setzt Maßstäbe für die Stärkung der Demokratie und den Kampf für Würde und Gerechtigkeit. Mit der Verleihung der Auszeichnung an Jina Mahsa Amini und die ‚Woman, Life, Freedom‘-Bewegung machen wir im Europäischen Parlament unsere uneingeschränkte Solidarität und Unterstützung für die iranische Gesellschaft erneut deutlich.“

Die Pressestelle des EU-Parlaments bietet ein Medienseminar mit den Sacharow-Preisträger*innen an sowie unter anderen Udo Bullmann, Vorsitzender des Unterausschusses für Menschenrechte. Das Seminar startet in Raum Weiss 5R.1 im EU-Parlament, am Dienstag, 12.12.2023, ab 9 Uhr bis 10.50 Uhr. Anmeldung: media-seminars[at]europarl.europa.eu
Angekündigt sind unter anderem folgende Vertreter*innen:
• Afsoon Najafi, iranische Frauenrechtlerin
• Mersedeh Shahinkar, iranische Frauenrechtlerin

Die Mitglieder der Ausschüsse für auswärtige Angelegenheiten und Entwicklung sowie des Unterausschusses für Menschenrechte werden zudem am heutigen Montag, 11. Dezember, von 19 Uhr bis 20.30 Uhr in Straßburg mit den iranischen Preisträgerinnen debattieren.
Die 22-jährige Kurdin Jina Mahsa Amini war im September 2022 zu Besuch in Teheran, als sie von der sogenannten Sittenpolizei verhaftet und geschlagen wurde, weil sie den Hijab vermeintlich ‚falsch‘ trug. Ihr Tod wenige Tage später löste im Iran massive Proteste aus, bei denen Frauen an vorderster Front standen. Unter dem Motto ‚Frau, Leben, Freiheit‘ protestieren sie gegen das Hijab-Gesetz und andere diskriminierende Gesetze.

Der Sacharow-Preis für geistige Freiheit wird seit 1988 jährlich an Personen und Organisationen verliehen, die sich für Menschenrechte und Grundfreiheiten einsetzen. Er ist nach dem sowjetischen Physiker und politischen Dissidenten Andrei Sacharow benannt und mit einem Preisgeld von 50.000 Euro dotiert. Im vergangenen Jahr ging der Preis an das mutige Volk der Ukraine, vertreten durch seinen Präsidenten, gewählte Führer und die Zivilgesellschaft. 

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