„Wut ist das Gebot der Stunde. Weder Trauer noch Resignation helfen uns in dieser Lage weiter“, sagt die SPD-Europaabgeordnete Maria Noichl mit Hinblick auf die Situation der geflüchteten Menschen. „In Anbetracht der Bilder und Diskussionen, die uns seit Monaten tagtäglich erreichen, brauchen wir Stärke, brauchen wir Leidenschaft. Wir müssen Wut empfinden, wenn wir das Leid der Menschen sehen! Ein Gefühl, das uns hilft, unsere Worte endlich in Taten umzusetzen!“
Das Europaparlament verabschiedet am Internationalen Frauentag am Dienstag, 8. März, einen Initiativbericht, der detailliert auf die Bedürfnisse der geflüchteten Frauen eingeht und Lösungen für die Problembewältigung vorschlägt.
„Frauen und Kinder machen mittlerweile über die Hälfte der Menschen aus, die als Flüchtlinge in Europa ankommen. Viele Frauen sind traumatisiert, haben sexuelle oder andere Formen von Gewalt erlebt oder sind hochschwanger, gewollt oder ungewollt. Sie brauchen unsere besondere Aufmerksamkeit, eine angemessene Gesundheitsversorgung und psychologische Betreuung. Durch ihre Erfahrungen haben sie zusätzliche Bedürfnisse, auf die wir eingehen müssen“, betont Maria Noichl, Mitglied im Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter.
„Einige Frauen werden von Schleppern vergewaltigt, misshandelt oder müssen ihren Körper für die nächste Etappe oder eine Schwimmweste verkaufen“, berichtet Maria Noichl. „Es sind Situationen, die wir uns kaum vorstellen können, die diese Frauen auf sich nehmen, in der Hoffnung auf eine bessere, eine sicherere Zukunft.“ Daher sei es wichtig, an diesem Internationalen Frauentag ein besonderes Zeichen für diese Frauen zu setzen.
„Wir wissen, was Frauen auf der Flucht passiert. Und anstatt wegzuschauen, uns in andere Debatten zu flüchten oder zu resignieren, müssen wir uns endlich mehr empören. Frauenrechte gelten nicht nur für bestimmte Frauen. Frauenrechte sind Menschenrechte, die von uns immer, egal wo und wann und für wen, eingefordert und garantiert werden müssen. Dafür müssen sich die EU und ihre Mitgliedstaaten endlich mit Worten und Taten einsetzen!“
Wichtige Punkte des Initiativberichts sind die Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt, beginnend in den Heimatländern, über die Transitländer bis hin zu den Zielländern, die psychologische Betreuung von Frauen, und die Bekämpfung der Schleuser, die die besondere Notsituation der Frauen auf verabscheuungswürdige Weise ausnutzen. Der Bericht soll den Mitgliedstaaten Empfehlungen zum Umgang mit weiblichen Geflüchteten geben.
Weitere Informationen: Büro Noichl +33 388 77157 und Andrea Bracht +32 473 930 060 (Pressereferentin)