„In Vielfalt geeint“. Unter dieses Motto stellt die Europäische Union seit dem Jahr 2000 ihre Arbeit. Gemeinsam setzen wir Abgeordneten der S&D-Fraktion im Europäischen Parlament uns dafür ein, dass verschiedene Menschen und Kulturen als Nachbarn vor Ort und in Europa in Frieden miteinander leben können.
Unsere Vielfalt ist unsere Stärke
Wir blicken in Europa auf eine lange Tradition der Migration zurück, die sich in unserer Sprache, Musik und Architektur wiederspiegelt. Diese Vielfalt bereichert unser Leben und erweitert unseren Horizont. Zugleich ermöglicht uns die Auseinandersetzung mit dieser Vielfalt einen offenen und aufgeklärten Blick auf Vergangenheit und Zukunft.
„Gesicht zeigen – Stimme erheben“
Natürlich soll dieses Motto nicht an den Grenzen Europas enden. Wir wollen, dass Menschen weltweit respektvoll miteinander umgehen. Gerade jetzt, da Populismus, Nationalismus und Rassismus weltweit wieder erstarken. Mit den Internationalen Wochen gegen Rassismus setzen jedes Jahr engagierte Menschen weltweit ein Zeichen der Solidarität mit den Opfern und Gegner*innen von Rassismus. Rund um den 21. März, dem Gedenktag des Massakers von Sharpeville, bei dem 69 Menschen bei Protesten gegen die Passgesetze des südafrikanischen Apartheid-Regimes getötet wurden, werden in vielfältiger Weise die Gefahren von Rassismus und Ausgrenzung thematisiert. 2020 stehen die Internationalen Wochen gegen Rassismus unter dem Motto „Gesicht zeigen – Stimme erheben“.
Wehret den Anfängen!
90 Jahre nachdem die NSDAP bei den Reichstagswahlen 1930 zweitstärkste Kraft geworden ist, scheint dieser Aufruf notwendiger denn je. Eine Politik, die Ängste und Zweifel der Bevölkerung nutzte und schürte, um einen offenen Rassismus zu propagieren, führte in der Folge zur größten sozialen und politischen Katastrophe des 20. Jahrhunderts.
Wehret den Anfängen! Das ist Mahnung und Forderung. Und die Anfänge sind längst da: Nicht zuletzt durch die AfD wird wieder Verunsicherung zur politischen Strategie erhoben, werden wieder einzelne Gruppen als Schuldige ausgewählt, diskriminiert und stigmatisiert. Wenn in der Folge Gewalt – ob physisch oder psychisch, online oder offline – zur Normalität wird, dann sind wir längst über erste Anfänge hinaus. Dann wird Widerstand, wird eine klare demokratische Linie Pflicht.
Gemeinsam für eine friedliche, gerechte und demokratische Zukunft
Bei der Eröffnung des NS-Dokumentationszentrums in München 2012 mahnte Max Mannheimer, Überlebender von Auschwitz und Dachau, dessen Familie in den Gaskammern von Auschwitz ermordet worden war, wachsam zu bleiben und alle Entwicklungen, die Demokratie und Menschenrechte gefährden, Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit stärken, entschieden zu bekämpfen. Dafür engagiere ich mich gerade in meiner Funktion als Mitglied des Europäischen Parlaments. Wehret den Anfängen. Dazu brauchen wir Viele(s). Mit kritischer Betrachtung von digital verbreiteten diskriminierenden Positionen und Meinungen oder im Alltag in Südwestfalen – in unseren Städten, im Verein, in der Schule, im Betrieb. Vereine wie „Flüchtlinge werden Nachbarn in Ense e. V.“ gehen mit gutem Beispiel voran. Jede*r von uns kann dazu beitragen, dass unsere gemeinsame Zukunft eine friedliche, gerechte und demokratische ist.