Internationaler Frauentag 2021
Ein Kommentar meiner Kollegin Maria Noichl, gleichstellungspolitische Sprecherin der S&D-Fraktion: „Insbesondere in dieser globalen Pandemie können wir Fragen der Geschlechtergleichstellung nicht auf die lange Bank schieben. Dieses Jahr hat gezeigt, dass Frauen den Weg durch die Pandemie anführen, indem sie zum Beispiel als Gesundheitspersonal und in anderen systemrelevanten Berufen arbeiten. Dies darf im Nachhinein nicht vergessen werden. Die Pandemie und ihre wirtschaftlichen Folgen müssen die Geschlechterdimension mit einbeziehen, um Europa wieder auf die Beine zu bringen. Wir können die Gleichstellungsfrage nicht nur einmal im Jahr zum Frauentag stellen und sie den Rest des Jahres ignorieren. Die Europäische Kommission hat kurz vor dem Weltfrauentag und mit einjähriger Verspätung endlich eine Richtlinie für Lohntransparenz vorgeschlagen – ein erster und notwendiger Schritt, um diskriminierende Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen zu beenden. Dies ist aber nur ein Anfang. Wir fordern faire Mindestlöhne in der gesamten EU, mehr Frauen in Aufsichtsräten sowie eine Antidiskriminierungsrichtlinie. Alle EU-Staaten müssen die Istanbul-Konvention zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen ratifizieren. Denn es kann keine Fairness, keine Demokratie und keine Gleichberechtigung geben, wenn Männer und Frauen nicht gleichstellt sind. Chancengleichheit von Frauen und Männern ist eine Kernforderung sozialdemokratischer Politik – hierfür setzen wir uns mit aller Kraft ein, immer und gerade jetzt!“ Laut Eurostat ist die Arbeitslosigkeit von Frauen in Europa während der Pandemie von 6,9 auf 7,9 Prozent gestiegen – bei Männern von 6,5 auf 7,1 Prozent. Allein in Deutschland arbeiten 5,7 Millionen Menschen in sozialen Berufen – 80 Prozent von ihnen sind Frauen. |