StartAktuellesDigitaler Euro: EVP-Berichterstatter bremst Europas Zahlungs-Souveränität aus

Digitaler Euro: EVP-Berichterstatter bremst Europas Zahlungs-Souveränität aus

Der Digitale Euro soll erst offline eingeführt werden und könnte damit deutlich an Tempo verlieren.

Am Freitag, den 31.10., wurde der Berichtsentwurf zum Digitalen Euro veröffentlicht. Dieser droht, das Projekt massiv auszubremsen. Der Vorschlag des spanischen EVP-Berichterstatters Fernando Navarrete Rojas sieht vor, den Digitalen Euro zunächst nur in einer Offline-Variante einzuführen. Ein ähnliches Konzept ist in Deutschland mit der „GeldKarte“ bereits gescheitert, weil es keinen erkennbaren Mehrwert bot. Eine Online-Version soll erst kommen, wenn keine private Bankenlösung zustande kommt. Damit würde eine zentrale Forderung der Bankenlobby umgesetzt.

Matthias Ecke, währungspolitischer Sprecher der Europa-SPD:

„Ein digitales Zahlungsmittel, das nur offline funktioniert, hat keinen spürbaren Vorteil für die Menschen. Der Berichtsentwurf gefährdet den Fortschritt zu einem wirklichen Digitalen Euro. Wer verlangt, dass erst eine private Lösung scheitern muss, bevor der Digitale Euro eingeführt werden darf, bremst die Arbeit der Europäischen Zentralbank effektiv aus.

Seit Jahren wartet die EU auf eine europäische Lösung für den Zahlungsverkehr, von der Privatwirtschaft kommt nichts. Der Digitale Euro ist die Antwort: Er ergänzt das bestehende System, ist sicher, öffentlich und europäisch. Er soll Bargeld erhalten, Datenschutz stärken und Europas Unabhängigkeit sichern. Und über seine Einführung sollten Parlamente entscheiden, nicht Banken.“

Die Berichtsentwurf für den Digitalen Euro finden Sie hier.

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